Zuchtsaison 2023: Fazit mit großer Bildergalerie

Impression Zuchtschau Geldern, Foto: Wietkamp

Der Friesenpferde-Zuchtverband e. V. blickt in der Zuchtsaison 2023 auf zwei Zuchtschauen und zwei Hoftermine zurück: jeweils eine Zuchtschau in Geldern und Oberurff, sowie jeweils ein Hoftermin in Stadtilm und Schwalmtal. „Der Zuchtjury ist insgesamt ein kleiner, aber feiner Ausschnitt der Friesenzucht des FPZV gezeigt worden“, resümiert Zuchtleiterin Britta Schielke. „Alle Pferde haben die Rassevielfalt und  eine gute Qualität gezeigt, die zum größten Teil in den Nachzuchten sogar gesteigert werden konnte.“ 

Newcomer als Zuchtschaustandort: Geldern

Als Präsentationsstandort hat der Verband Geldern in NRW dazugewonnen. Verbandsmitglied Gabriele Stoffmehl hat bereits mehrere Wochen vor der Veranstaltung mit den Vorbereitungen begonnen. Diese detailreiche Organisation ist am Zuchtschautag in nahezu jedem Detail deutlich geworden. Von der Dekoration über eine Snack-Schubkarre für die Pferde, Ehrenpreise für alle Beschicker bis hin zum ausgefeilten Buffet – alles ist genau abgestimmt gewesen. So ist ein familiärer Veranstaltungsrahmen mit Wohlfühlatmosphäre für alle Beteiligten entstanden.  An der Publikumszahl hat ist der „Newcomer“-Status des Standortes Geldern sichtbar geworden: Während in Oberurff in der Spitze bis zu 300 Besucher:innen zugeschaut haben, sind in Geldern unter 100 Zuschauer:innen anwesend gewesen. Aufgrund der Historie des Zuchtschaustandortes Oberurff ist das jedoch ein Detail, welches zu vernachlässigen ist. Oberurff ist seit 29 Jahren Zuchtschau-Standort und hat demnach in diesen knapp drei Jahrzehnten einen eingeschworenen Fan-Kreis aufgebaut. Durch die gute Organisation ist trotz der kleinen Zuschauer-Anzahl eine durch und durch positive und vielversprechende Atmosphäre entstanden, die viel Spaß bereitet hat. 

Günther Fröhlich mit Thomas G.T., Foto: WietkampDie Ehrengäste Günther Fröhlich und Josef Loy haben der Veranstaltung in Geldern einen besonderen Glamourfaktor verliehen. Sie haben sich von der aktuellen Qualität der deutschen Friesenpferde-Zucht live überzeugt und sich zufrieden gezeigt. Mit diesen Worten hat sich Güther Fröhlich persönlich an das Publikum in Geldern gewendet: „Die Friesenzucht ist im Wandel, jedoch müssen die Züchter genau darauf achten, wie sie sich in diesem Wandel positionieren. Um die Qualität eines guten Friesenpferdes zu sichern, müssen wir die goldene Mitte zwischen der holländischen und der deutschen Zucht finden, um das Friesenpferd als gesundes Sport- und Freizeitpferd zu erhalten.“

Zuchtjury Geldern: Bernd Fuchs, Britta Schielke, Elke Zanon. Foto: WietkampDie Zuchtjury hat in Geldern aus drei Zuchtrichtern bestanden, da währned der Veranstaltung ein Zuchthengst zur Übernahme ins HB I FPZV vergestellt wurde. In diesem Fall gelten die Regeln einer Hengstkörung, bei der die vorgestellten Friesenpferde von drei Zuchtrichtenden bewertet werden. Der Jury wurden in Geldern insgesamt 12 Pferde präsentiert, die teilweise sogar aus Dänemark und Belgien für diesen Termin angereist sind. So haben Vorstände und Zuchtleitung zahlreiche neue Mitglieder kennenlernen können, die interessante Friesenpferde in den Zuchtverband mitbringen. Unter diesen 12 Pferden sind fünf Fohlen zu Aufnahme ins FPZV-Fohlenbuch, eine Jährlingsstute zur Aufnahme ins FPZV-Fohlenbuch, ein Hengst zur Übernahme ins HB I FPZV und fünf Friesenstuten zur Übernahme ins Stutbuch FPZV vorgestellt worden. 

Mit Erfolg: Alle Pferden wurden in die entsprechenden Bücher übernommen. Darunter drei Pferde mit einer ersten Prämie, fünf Pferde mit einer zweiten Prämie und vier Pferde mit einer dritten Prämie. „Wir wissen, dass nicht jeder Züchter mit den Bewertungen zufrieden ist“, erklärt Zuchtleiterin Britta Schielke. „Die Zuchtrichter bewerten unabhängig eine Tagsform des Pferdes gemäß den Richtlinien des Zuchtprogramms und sind jederzeit bereit, die Bewertungen zu erklären. So werden die Entscheidungen an der einen oder anderen Stelle klarer.“

Ergebnisse Zuchtschau Geldern: Die besten Pferde

Stutfohlen Zahra S, Foto: D. Dorn
Stutfohlen Zahra S, Foto: D. Dorn

Deutlich herausragend präsentiert haben sich an diesem Tag die Stuten Zoe RH, Zahra S. und Tina S. Zahra S. ist mit ihrer Gesamtnot von 8,6 Tagessiegerin der Zuchtschau in Geldern und Gesamtzuchtschausiegerin 2023.

Zoe RH mit Thomas Roßmöller, Foto: Wietkamp

Zoe RH aus der Zucht und im Besitz von Thomas Roßmöller ist mit der Gesamtnot 8,4 das zweitbeste Pferd der Zuchtschau in Geldern gewesen und Tina S. belegt mit der Gesamtnote von 8,1 den dritten Platz.

Die Stute Grutte Boszorg S. hat im Rahmen der Zuchtschau das Prädikat „Model“ erhalten, da sie alle Voraussetzungen des Zuchtprogramms für dieses Prädikat herausragend erfüllt hat.

Zsolt GH, Foto: Dorn

 

Die Herren der Friesenschöpfung haben sich an diesem Tag etwas schwächer als die Damen präsentiert. Das Hengstfohlen Zsolt G.H. aus der Zucht und im Besitz von Heribert Gröning hat am Zuchtschautag in Geldern mit der Gesamtnote 7,7 den Tagessieg des männlichen Geschlechts für sich entschieden. Hätte die Jury das Hengstfohlen Wild Black in Geldern bewertet, wäre der junge Mann mit einer ersten Prämie und der Gesamtnote 8,0 der beste unter den Hengstfohlen gewesen.

Thomas G.T., Foto: WietkampEindrucksvoll präsentiert haben sich die Zuchthengste Thomas G.T. und Niek S. an diesem Zuchtschautag.

Beide haben ihre Anlagen gut präsentiert und sicher bei dem einen oder anderen Züchter einen Anpaarungswunsch hinterlassen oder ihn in der Vererber-Wahl bestätigt. Mit der Gesamtnote 7,7 und einer zweiten Prämie ist Niek S. in das HB I FPZV übernommen worden. 

Niek S., Foto: Dorn

Niek S. wurde bereits im Frühjahr bei der Hengstkörung des Pferdezuchtverbands Weser-Ems vorgestellt und gekört. Die Vorgaben des FPZV-Zuchtprogramms erfordern eine Prüfung dieses Körergebnisses, sodass Niek S. zur Übernahme der FPZV-Jury vorgestellt werden musste. 

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Gabriele Stoffmehl für die Organisation dieser tollen Veranstaltung, allen teilnehmenden Beschickern und dem anwesenden Publikum, und hoffen auf zahlreiche weitere Zuchtschauen in Geldern.

Zuchtschau-Oldie but -Goldie: Friesengestüt in Oberurff

Hakon vom Bellihof, Zuchtschau Oberurff 2023, Foto: Dorn

Wie bereits erwähnt hat auf dem Friesengestüt in Bad Zwesten-Oberurff in dieser Zuchtsaison zum 29. Mal eine FPZV-Zuchtschau stattgefunden. Ein entsprechend großes Publikum hat sich in Oberurff an diesem Sonntag eingefunden, um den Friesennachwuchs in 2023 kennenzulernen. Auf der Zuchtschau in Oberurff sind dem Richterteam aus FPZV-Zuchteiterin Britta Schielke und Zuchtrichterin Elke Zanon an diesem Tag elf Pferde präsentiert worden, darunter sechs Fohlen zur Eintragung ins FPZV-Fohlenbuch und fünf Stuten zur Aufnahme ins Stutbuch. „Die Nachzucht der Hengste Karon vom Goldfeld, von dem wir auf der Zuchtschau drei Fohlen gesehen haben, und von dem Hengst Hektor vom Urfftal, von dem wir ein Fohlen und zwei dreijährige Stuten vorgestellt bekommen haben, zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus“, sagt Zuchtleiterin Britta Schielke.

Zoie vom Urfftal, Tagessiegerin Zuchtschau Oberurff 2023, Foto: DornDen Tagessieg mit der höchsten Wertnote – einer 8,3 – in Oberurff hat Karon-Tochter Zoie vom Urfftal für sich verbuchen können. Das Stutfohlen aus der Stute Momo vom Urfftal (Keimpe jan fan Bommelsteyn x Douwe B) hat mit überdurchschnittlich guten Grundgangarten, insbesondere einem traumhaften Galopp überzeugt und dafür eine erste Prämie erhalten. Sofern Momo vom Urfftal die Leistungsprüfung für Stuten im Frühjahr 2024 besteht, kann sie zur Modelstute erklärt werden. Dieses Prädikat haben die Stuten Lavinja vom Urfftal und Joreen vom Urfftal im Rahmen der Zuchtschau verliehen bekommen.

Unter den fünf Stuten, die zur Aufnahme ins FPZV Stutbuch vorgestellt wurden, sind vor allem zwei Stuten aufgefallen: Kara vom Urfftal und  die Stute Janneke des Züchters Hermann Wunderlich. Beide Stuten stammen ab von Hektor vom Urfftal und haben mit ihrem besonders friesentypischen und femininen Aussehen sowie ihren herausragenden Grundgangarten die Herzen der Zuchtjury höher schlagen lassen. Beide Stuten haben als Gesamtnote eine 7,9 und eine zweite Prämie erhalten.

Showprogramm rundet Zuchtschau-Tag in Oberurff ab

Melanie Stowasser und Shera Warlich auf FPZV Ster-Wallach Otze de Bel auf der Zuchtschau in Oberurff 2023, Foto: DornZuchtschau-Ausrichterin Sylvia Schädlich ist inzwischen bekannt dafür, ihre Veranstaltungen mit einem abwechslungsreichen Showprogramm zu ergänzen. So hat das Publikum die Möglichkeit gehabt, die Väter der vorgestellten Fohlen ebenfalls im Freilauf zu bewundern. Verbandsmitglied Melanie Stowasser hat zusammen mit Funkemariechen  Shera Warlich vom Borkener Carneva Club 1961 e. V. ein geritten-getanztes Pas des Deux gezeigt. Die Shownummer haben die beiden zwar extra für die Zuchtschau einstudiert, jedoch hat ihnen die Zusammenarbeit so viel Spaß gemacht, dass wir uns schon bald auf weitere Auftritte von Melanie Stowasser, Friesenwallach Otze de Bel, und Tänzerin Shera Warlich freuen dürfen. Melanie Stowasser hat dem Publikum außerdem die gerittene Fahrschule gezeigt: Eine Reiterin, zwei Pferde, vier Zügel – eine beeindruckende Darbietung des Trios, die mit einem langanhaltenden Applaus des Publikums gewürdigt wurde.

Hoftermine in Stadtilm und Schwalmtal

Der Hoftermin in Stadtilm hat bereits Ende Juni, am Tag vor der Jahreshauptversammlung des Verbandes stattgefunden. Zuchtrichterin Elke Zanon sind an diesem Tag eine Stute und ein Fohlen zur Aufnahme ins FPZV-Fohlenbuch bzw. ins Stutbuch FPZV vorgestellt worden. Das Stutfohlen Ylse Käthe BR (Janus v. d. Kornsmühle x Karel 370) hat sowohl mit den Exterieur-Anlagen wie auch mit den Grundgangarten überzeugt. Dafür erhielt das Fohlen eine 2. Prämie mit der Wertnote 7,9. Die 12-jährige Stute Kaita (Karel 370 x Leffert 306 P. Pref.) ist mit einer 2. Prämie und der Wertnote 7,0 in Stutbuch des FPZV aufgenommen worden.

Der Hoftermin in Schwalmtal hat außerplanmäßig stattgefunden. Verbandsmitglied Marianne Siemes wollte ihre Friesenstute Wiarda van de Noeste Hoeve und das Hengstfohlen Wild Black auf der Zuchtschau in Geldern präsentieren. Jedoch hat sich die Stute beim Verladen verletzt, sodass sich Marianne Siemes gegen eine Teilnahme entschieden hat. Die Zuchtrichterinnen Elke Zanon und Britta Schielke haben jedoch aufgrund der geringen Entfernung zum Zuchtschauort einen Hoftermin angeboten. 

Foto: Siemes
Hengstfohlen Wild Black Foto:Siemes

Das Hengstfohlen Wild Black, ein Sohn von Thomas G.T., hat sich den Richterinnen stark präsentiert, sodass sie ihn mit einer 1. Prämie und der Wertnote 8,0 belohnen konnten. Verletzungsbedingt hat sich Wiarda van de Noeste Hoeve nur eingeschränkt, aber dennoch gut präsentiert. Mit der Wertnote 7,1 und einer zweiten Prämie ist sie ins Stutbuch FPZV aufgenommen worden.

Zuchtschau-Fotos: Erinnerungen fürs Herz

Die Fotograf:innen Sabine Wietkamp, Roland Schmetten und David Dorn haben wunderbare Augenblicke festgehalten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Fotograf:innen. Bitte wenden Sie sich, liebe Mitglieder, direkt an die Fotografen, sofern Sie eines der Bilder in hoher Auflösung als Erinnerung haben wollen.